Cape Keraudren

 

Ich hatte Träume, ich hatte Pläne. Mit der Abreise aus Broome mit einem noch immer nicht reparierten Auto habe ich mir eingestanden, dass ich nicht in die Kimberleys zurückkehren werde, nicht die drei schönsten Gorges besuchen werde und nicht hoch ans Cape Leveque fahren werde. Mit der Hoffnung, mein Auto in Port Hedland verkaufen zu können, um nicht noch mehr Zeit zu verlieren, bin ich am Freitag abgefahren. Wohlwissend, dass am Wochenende die Geschäfte in Port Hedland geschlossen sein werden. So konnte ich zumindest noch eins meiner geplanten Ziele ansteuern: Den 80 Miles Beach. Ich wählte hierfür das Ende, welches am Cape Keraudren liegt. Viel Zeit fand ich an dem fast menschenleeren Ort, um nachzudenken und hin und wieder den Kopf frei zu bekommen. Traumhaft wäre es gewesen, wenn ich nicht von hunderten Sandfliegen angefallen und bei lebendigem Leib gefressen worden wäre. An die hundert Bisse, die wie Mückenstiche aussehen und jucken, zieren meinen Körper, verursacht von den nicht einmal zwei Millimeter großen Tieren. Aber auch das ist zu verkraften, zumal ich durch eine großartige Tierwelt entschädigt wurde, die sich bei Ebbe in den Prielen zeigte. Stachelrochen, Oktopusse, Tintenfische, verschiedenste Krabben und viele andere, die meist zu schnell waren, um sie zu fotografieren. Ein wenig Kraft konnte ich sammeln, bevor sich in Port Hedland der Fortgang meiner Reise entscheidet.


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Kommentare: 1
  • #1

    Isi (Donnerstag, 25 Oktober 2012)

    Kopf hoch...soooo schöne Bilder....tolle Tiere, am besten gefällt mir der Oktopus :-) denk immer daran, in Deuttschland regnet es, es wird immer dunkeler, nasser und kälter und Du hast den Sommer noch vor Dir!!! Alles Liebe und Gute...ach ich hab am 02.11.12 Prüfung ...endlich!! :-) Drück mal die Daumen aus der Ferne! LG

Broome

 

Wie so viele Städte auf meiner Reise sollte Broome nur eine Durchgangsstation werden. Mittlerweile bin ich seit 20 Tagen hier. Und noch immer warte ich darauf, dass mein Auto repariert wird. Das Unvorstellbare an dieser ganzen Sache ist, dass ich seit geschlagenen 12 Tagen darauf warte, dass die notwendigen Teile geliefert werden. Der zwischenzeitliche Versuch es zu verkaufen, um mit einem anderen Auto schneller voranzukommen, scheiterte. Somit bleibt für mich nur Warten. Ich muss gestehen, dass insbesondere die ersten Tage in Broome für mich bisher die schwersten meiner Reise waren, da ich nicht wusste, wie es weitergehen soll. Vorabdiagnosen der Mechaniker sahen nicht gut aus und machten die Tage bis zu den ersten Tests schier unerträglich. Ich bin dankbar, dass ich auf Menschen getroffen bin, die mir durch diese Zeit geholfen haben.

 

Svenja en Maik, ik will jullie bedanken voor de hulp, steun en de dagelijkse afleiding. Ik ben blij dat ik juliie heb ontmoet. Bedankt voor alles! Als ik iets voor jullie kan betekenen in de toekomst dan laat het mij weten!

 

Und Dank auch an Vicky, die mich überraschend für zwei wunderbare Tage nach Barn Hill entführt hat. Dieser Ort besteht praktisch nur aus felsiger Küste, Meer und kilometerlangem Strand. Aber wenn man diesen menschenleeren Küstenabschnitt entlangwandert, dann gibt es keinen besseren Platz auf der Welt. Ich weiß nicht, warum, aber ich liebe einfach das Meer! (Ehre wem Ehre gebührt: Die letzten drei Fotos hat Vicky gemacht: Danke auch dafür!)


Wenn man freiwillig nach Broome kommt, dann ist es ein wunderbarer Fleck, an dem man eine oder zwei Wochen verbringen kann. Der mehrere Kilometer lange Cable Beach führt zum Gantheaume Point, an dem man bei Ebbe versteinerte Dinosaurierspuren sehen kann. Ebenso kam ich in die seltene Gelegenheit, die „Staircaises to the Moon“ zu beobachten: Die Spiegelung des aufgehenden Vollmondes im Meer. Krokodilfarm, China Town, Pier und Kamel-Touren stehen ebenso zur Auswahl wie die blühende Perlenindustrie. Kunst und Kultur bilden hier einen festen Bestandteil des Stadtlebens. Man kann es hier aushalten, … wenn man will.

Annie hat mir gesagt, dass meine momentane Situation nur der Weg des Universums ist, mir zu sagen, dass ich Gelassenheit lernen soll. Dies wäre nicht das erste und mit Sicherheit auch nicht das letzte, was mir Australien auf die eine oder andere Art beibringt. Aber nach mittlerweile drei Wochen, die ich in Broome unwiederbringlich verloren habe, stoße ich an die Grenzen meiner Gelassenheit. Es ist eine meiner schwersten Prüfung zurzeit.


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Kommentare: 4
  • #1

    Isi (Dienstag, 16 Oktober 2012 07:51)

    Hey...alles geht weiter...und für Dich auch bald...ganz sicher. Und dann wirst Du stolz sein und wer weiß wozu es gut war so lange dort geblieben zu sein. Gutes Wetter, schöne Landschaft, nette Menschen....lehn Dich zurück und geniesse es :-)
    LG aus dem kalten und manchmal sehr grauen Norden der Republik..

  • #2

    Thore (Mittwoch, 17 Oktober 2012 15:02)

    Sammel dir am Strand ne schöne Meeresfrüchtepizza zusammen, nimm noch ne Nase frischen Seewind und sag dir bei nem kühlen Drink in der untergehenden Sonne: "Das ist wie Urlaub!" Denn hier würd's ja tatsächlich mal passen ;-)

    Mach was draus und alles Gute
    Thore

  • #3

    Annelie (Sonntag, 28 Oktober 2012 20:17)

    Wenn ich mich auch mal einmischen darf hier: Du solltest den Hinweis von Annie im Kopf behalten - da ist nämlich verdammt viel dran!
    Versuche, die Zeit zu genießen und versuche vor allem, so viel wie möglich aus alledem zu lernen - nicht, wie man es hätte besser machen können, sondern was das alles dir für Erfahrungen und Erkenntnisse ermöglicht hat...
    Ganz, ganz liebe Grüße aus dem frühwinterlichen Kiel!

    Annelie

  • #4

    Christian Schürmann (Samstag, 03 November 2012 06:28)

    wow tolle bilder!wäre auch gerne auf der anderen seite der welt.bin gespannt auf deine berichte.lass dich wirklich von solchen rückschlägen nicht unterkriegen.

    p.s.: Don't get shark biscuit, mate! :-)