Die Azoren - eine übersichtliche Zusammenfassung

 

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Terceira:

 

Terceira muss man besuchen. Hierfür gibt es zwei Gründe: Angra do Heroismo, die zweitschönste Stadt des gesamten Archipels, und die Gruta do Carvao, denn die Chance, in einen Vulkan zu gehen, hat man sonst nur auf Island und Indonesien. Und wenn man schonmal da ist, dann lohnen die Misterios Negros-Wanderung und die Wanderung zum Kratersee Lagoinha. Und das Gute ist, dass man alles mit dem Bus erreichen kann.

 

Faial

 

Faial ist ein absolutes Muss! Und eigentlich muss man doppelt soviel Zeit einplanen, denn wer Faial besucht, muss von hier aus Pico besuchen. Auf Faial selber sind ein Besuch Capelinhos' und die Caldeira-Umrundung Pflicht. In die Caldeira muss man nur, wenn man nicht nach Corvo reist. Wer wandern möchte, sollte den 10 Vulkane-Track und den Levada-Trail in Angriff nehmen. Und kein Weg führt an Horta, der mit Abstand schönsten Stadt der Azoren, vorbei. Von hier aus sollte auch die Walbeobachtungstour unternommen werden. Wenn man etwas Zeit mitbringt, ist vieles mit dem Bus zu erreichen. Gutes Schuhwerk ist aber trotzdem von Vorteil.

Flores

 

Flores hat zurecht den Ruf der Wanderinsel, unter anderem weil man auf die Busverbindung nicht flächendeckend vertrauen kann. Und wenn man nicht dem ersten Eindruck (Santa Cruz das Flores) traut, entpuppt sich Flores als wunderschöne, teils raue Insel. Hierbei reicht es fast, alles von Faja Grande aus in Angriff zu nehmen: Beide Westküstenwanderungen inklusive des Poco da Alagoinha und die Wanderung zu den Inlandseen und gegebenenfalls den Basaltsäulen. Und unbedingt muss man zum Parque de Merendas da Alagoa zum Picknicken oder zum Zelten.

Corvo

 

Wer Corvo als Tagestourist besucht, hat die Schönheit dieser Insel nicht erkannt. Denn Corvo ist mehr als der Caldeirao. Cara do Indio, das Erforschen von Wegen, sich auf die Einheimischen einlassen, Möglichkeiten nutzen, all dies sind Dinge, die man erst bei einem mehrtägigen Besuch tun kann. Objektiv kann ich nicht sein, denn ich habe mein Herz an diese Insel verloren. Mehr Herzlichkeit und Abgeschiedenheit wird man auf den Azoren nicht finden.

Sao Miguel

 

Sao Miguel lohnt nur für zwei Ziele: Sete Cidades inklusive des Vista do Rei und der Caldeira-Umrundung und Furnas mit den heißen Quellen. Alles andere sieht man auf den anderen Inseln in schöneren Ausführungen. Natürlich bietet Sao Miguel den Vorteil, dass man hier alles findet. Doch per Bus ist es nicht erreichbar. Auf kaum einer anderen Insel ist man so sehr auf einen Mietwagen angewiesen wie hier.

Pico

 

Pico ist ein Pflichtziel, denn Faial besucht man auf jeden Fall. Aber nicht nur deswegen lohnt Pico. Den Berg zu sehen, ihn zu erklimmen, auf ihm zu übernachten, die Optionen sind vielfältig. Die Gruta das Torres ist kein Pflichtprogramm, denn auch auf Terceira kann man Lavaröhren ohne eine anderthalbstündige Führung besichtigen. Das Inland lockt bei gutem Wetter, wobei Pico alles dominiert und aus jedem Winkel eine gute Figur macht. Die Walbeobachtung ist Pflichtprogramm, auch dann, wenn man sie schon auf Faial oder sogar Terceira gemacht hat. Auf den Bus kann man aber nicht bauen, ein Mietwagen ist unumgänglich.

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Zusatz: Busgeschichten von den Azoren

 

Ich gebe es ja zu: Ich fahre gerne Linienbus. Die Einblicke in die Landschaft, die man von den Hauptstraßen aus sonst nicht hat; die ungetrübte Aufmerksamkeit auf die Umgebung, die man als Fahrer nicht hat; die Menschen, die man trifft und beobachten kann; zu halten, wo immer man den Fahrer darum bittet. Besonders hervorzuheben sind aber die Situationen, die man erlebt. Wenn man zum Beispiel einen vom Pferd gezogenen Milchkannentransporter überholt oder mit dem Bus bei Gegenverkehr durch Straßen fährt, die nicht breiter als ein Auto sind, die dadurch entstehenden Beinaheunfälle oder das Hupen vor Kurven, engen Stellen oder bergab. Ich erinnere noch gut, als der Busfahrer berghoch ausstieg, um der leicht überforderten jungen Dame zu erklären, wie sie rückwärts den Hang hochzufahren habe. All dies macht Busfahren interessant. Dazu kommen Kleinigkeiten, wie zum Beispiel, dass die ersten beiden Sitzreihen für Einheimische reserviert sind, damit sie sich während der Fahrt mit dem Fahrer unterhalten können. Und natürlich wird sofort aufgerückt, sollte einer dieser Plätze frei werden. Es ist ein Erlebnis, das einem Einblicke in die azoreanische Gesellschaft liefert. Prinzipiell kann ich sagen, dass die Busfahrer einen guten Job machen. Dass sie nicht alle Englisch sprechen, bewahrheitet aber die Aussage eines Einheimischen: "The bus is for the people, not for tourists."

 

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