Friedrichskoog

 

Viel zu oft bin ich schon an dem Hinweisschild, das auf die Seehundstation in Friedrichskoog verweist, vorbeigefahren. Nun hatte ich endlich Zeit dafür, einfach mal hin zu düsen. Und auch wenn (glücklicherweise) momentan nur drei Heuler aufgezogen werden, lohnte sich der Besuch. Denn neben den eh aus Hygienegründen nicht zugänglichen Heulern schwammen mehrere ausgewachsene Seehunde und Kegelrobben herum, die aus unterschiedlichen Gründen nicht ausgewildert werden können. Besonders ein Seehund stellte sich dabei als äußerst verspielt heraus, sodass man vom Unterwasserfenster aus viel Zeit mit ihm verbringen konnte. Doch sobald das Essen rief, war er weg.

So war es auch für mich Zeit, die zweite Sehenswürdigkeit Friedrichskoogs zu besuchen: den Trischendamm. Dieser führt 2,2 Kilometer weit hinaus ins Wattenmeer, um die Salzwiesen vor den dort vorkommenden Querströmungen zu bewahren. Durch diesen Schutz bildete sich ein Refugium für verschiedenste Küstenvögel. Viele, besonders die dort ansässige Flussseeschwalbe, habe ich nicht gesehen, doch bei strahlendem Sonnenschein – ich war bei Regen losgefahren und kam im Regen wieder zuhause an – stand der Fotoerfolg nicht unbedingt im Mittelpunkt, sondern eher der Ausflug an sich. Dass sich der Fotoerfolg durch das plötzliche Auftreten eines Hermelins doch noch einstellte, krönte diesen Ausflug. Es war einfach ein gelungener freier Tag.

 

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Amrum im Mai

 

Kurzentschlossen bedeutet, morgens die Klamotten ins Auto zu schmeißen, in der Schule den Rucksack zu packen, im Auto nach Dagebüll zu fahren und auf die Fähre zu springen: Willkommen auf Amrum. Das Himmelfahrtwochenende brachte mir die Möglichkeit, endlich mal wieder der Arbeit zu entfliehen und einen Teil der mir entgangenen Osterferien nachzuholen. Abends gegen 20 Uhr erreichte ich den Campingplatz, auf dem mich eine frostige Nacht erwartete. Aber so kalt es auch war, so gut wurde das Wetter in den folgenden drei Tagen. Somit stand einer ausgedehnten Wanderung um die Insel herum nichts im Wege. Und jene Ecken, die ich dabei nicht erreichte, erkundete ich am nächsten Tage per Fahrrad. Drei Erkenntnisse erlangte ich dabei. 1. Amrum ist eine schöne, von norddeutschem Charme geprägte und erstaunlich unkomplizierte Insel. Dies zeigte sich unter anderem an den Menschen, die ich traf. Sie waren offen, freundlich und durchaus naturverbunden. 2. Amrum ist landschaftlich abwechslungsreich mit den Waldgebieten, den Dünen, dem Meer und dem Kniepsand, aber nicht so sehr, als das mich die Insel dahingehend in ihren Bann geschlagen hätte. Dafür fehlte mir das Herausstechende, wenn ich einmal vom Leuchtturm absehe, der dies buchstäblich erfüllt. Doch die Vogelwelt spricht sowohl den Fotografen als auch den Biologen in mir an. Wann habe ich auch schon zuletzt einen Kiebitz gesehen? Wenn ich wiederkomme, werde ich mir mehr Zeit für diesen Aspekt der Insel nehmen. 3. Nach Sylt und Helgoland war ich erstaunt, wie günstig das Gesamtpaket Amrum ist. Überfahrt, Wochenticket für den Bus und Parkgebühren in Dagebüll fielen weniger hoch aus als die Fähre allein nach Helgoland. Touristenfreundlich! Insgesamt eignet sich diese Insel hervorragend für Spontane, Planende, Kurz- und Langurlauber. Mittlerweile verstehe ich, warum meine Tante mehrmals jährlich hinfährt.

 

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Sylt im Mai

 

1. Mai - Tag der Arbeit? Tag des Sports! Nach Helgoland wollte ich nun Sylt in einer Tagestour erkunden. Um diesen Tag voll ausnutzen zu können, stand ich um 4.30 auf, nahm die Bahn um 5.45 und erreichte Sylt um kurz nach 8. Mit dem Fahrrad machte ich mich von Westerland aus auf den Weg nach Norden Richtung List, denn die Leuchttürme sollten mir heute den Weg über die Insel weisen. Nach mehreren Regenschauern klarte der Himmel beim Erreichen der Nordost-Spitze auf und sollte auch für den Rest des Tages halten (wodurch sich auch der Sonnenbrand auf den Handrücken erklärt). Auf dem Rückweg nach Westerland über List, Kampen, Keitum und Tinnum zeigten sich die zwei Gesichter Sylts: High-Society-Ortschaften und wilde, teils endzeitlich wirkende Landschaften. Besonders der landschaftliche Eindruck verstärke sich noch auf dem langen Weg gen Süden nach Hörnum. Kilometerweit ging es durch Dünenlandschaften und unbewohnte Naturschutzgebiete, nur unterbrochen von der einen oder anderen touristischen Anlaufstelle. In Hörnum ankommend, erfüllte ich eines meiner Tagesziele: Von Leuchtturm zu Leuchtturm. Belohnt wurde ich nebst des Anblicks des dortigen Leuchtfeuers mit der Beobachtung der größten Möwe, die ich jemals gesehen habe. Als dies Exemplar später die spielenden Kinder belauerte, wirkten die Kinder lediglich doppelt so groß, kein Wunder bei einer Spannweite von deutlich über 150 cm.

Anschließend ging es zurück nach Westerland, wobei "ging" teilweise wörtlich zu nehmen ist. Natürlich nur um die Landschaft zu genießen und nicht etwa wegen der Schmerzen beim Sitzen auf dem Sattel nach mehr als 70 Kilometern (am Ende des Tages sollten es 86 km sein), schob ich das Fahrrad stellenweise. Nichtsdestotrotz kam ich früher als geplant in Westerland an und entschied mich für eine baldige Heimkehr. Auch wenn ich eigentlich noch die Abendstimmung über dem Meer fotografieren wollte, war ich doch zu erschöpft, um noch bis dahin auf der Insel zu warten. Ich freute mich viel mehr auf mein Bett!


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Kommentare: 1
  • #1

    Tomke (Sonntag, 03 Mai 2015 09:13)

    Schön, von dir zu lesen! Wunderbare Fotos von den Leuchttürmen... Einfach toll :-) Wünsche dir einen ausflugreichen Frühling und Sommer!

Helgoland im April

 

Mein Date mit Anna gestaltete sich schwieriger als erwartet. Alles war gebucht, so verließ ich die Wohnung am Montag morgen. Doch noch während ich auf den Fahrstuhl wartete, meldete sich das Handy, um mir mitzuteilen, dass aufgrund des schlechten Wetters die Fähre von Büsum nach Helgoland an diesem Tage nicht fährt. Glücklicherweise erwiesen sich sowohl das Hotel als auch das Fährunternehmen als kulant, sodass ich zwei Tage später die Reise antreten konnte. Im Nachhinein stellte es sich als Glücksfall heraus, denn das Wetter war bombastisch. Auch wenn die Überfahrt holprig war, so wurde ich doch von strahlendem Sonnenschein erwartet. Somit hieß es Winterjacke, Schal und Mütze an und hin zu Anna, dem langen Ende. Doch tatsächlich war sie nicht mein Hauptziel an den beiden Tagen, auch wenn sie sich als fotogen gestaltete. DIe Brutkolonien der verschiedenen Vogelarten und die Robben- und Seehundbänke sollten im Mittelpunkt meiner kleinen Fotoexkursion stehen. Und in meinen Augen hat es sich gelohnt, rundum.

 

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