Potsdam – Ein Abstecher nach Brandenburg

 

Meine brandenburgische Landkarte zeigt noch immer weiße Flecken, die es zu füllen gilt. Und da ich nun mal dicht dran war, machte ich einen kleinen Abstecher nach Potsdam, das tolle Gebäude und Schlösser ohne Ende präsentiert. Leider gibt es keine einheitliche Museumseintrittskarte, wodurch man einzeln bezahlen müsste. Doch dies ist bei dem selbst für westdeutsche Verhältnisse hohem Preisniveau kaum erschwinglich. Es empfiehlt sich daher die Jahreskarte, wenn man ein paar Tage, die man auf jeden Fall für Potsdam benötigt, hierbleibt. Die Jahreskarte hat sich nach sechs Besuchen rentiert, was man locker in drei Tagen schafft. Positiv ist an Potsdam, dass es längst nicht so voll ist wie im benachbarten Berlin. Dies sind alles wichtige Informationen, die ich fürs nächste Mal brauch.

 

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Der Spreewald und die Lausitz

 

Um mich kurz zu fassen: Ich hätte bei meiner geplanten Route bleiben sollen, denn der Abstecher nach Eisenhüttenstadt hat sich nicht gelohnt. Und auch Cottbus war den Besuch kaum wert. Besonders die nicht ausgeschilderte Umleitung von Eisenhüttenstadt nach Cottbus war ein Graus. Schlussendlich hat es keinen Unterschied gemacht, denn selbst wenn ich früher in der Spreewald-Region eingetroffen wäre, hätte mich der bis 14.30 andauernde Regen ans Auto gefesselt. Auch zeigte sich im Spreewald wieder, dass man ein Boot benötigt. Die Kanäle sind eine Augenweide, aber eben nur aus dem Boot heraus zu sehen. Entnervend war auch die Fahrt in die renaturierte Spreeaue, die über die Dörfer in wenigen Minuten zu erreichen ist, die ausgeschilderte Umleitung aber einen Umweg von 40 km bedeutet. Die Anstrengungen, verschiedene Gebiete zu renaturieren, zeigt sich vielerorts in der Lausitz. Besonders das Lausitzer Seenland, das für Fahrrad- und bootstouren durchaus geeignet scheint, zeigt dabei jedoch wenig Natürlichkeit. Die meisten, wenn nicht alle der hier liegenden Seen sind ehemalige Tagebaugruben der Kohleindustrie. Und es gehört mehr dazu, als Wasser in die Grube zu füllen, um einen See daraus zu machen. Den in der Lausitz noch immer aktiven Tagebau konnte ich einerseits gut in Cottbus beobachten (was nicht unbedingt zur Attraktivität der Stadt beitrug), andererseits im Besucherbergwerk F60 in Lichterfeld anhand der Abraumförderbrücke nachvollziehen. Dieser Koloss hat seine Pflicht getan und konnte vor der Sprengung bewahrt werden. Auch hier zeigen sich die Bemühungen, den dortigen Tagebau in einen attraktiven See umzuwandeln. Baden kann man jedoch noch nicht darin, denn noch liegt der pH-Wert deutlich im Sauren. Aber Wölfe wurden schon in den angrenzenden, ausgedehnten Wäldern gesichtet. Grund genug für mich, mir Zeit zu nehmen und mich ein wenig in der Natur umzuschauen. Und auch wenn sich schlussendlich herausstellte, dass sich Elsterwerda dafür nicht eignet, so weiß ich nun, wo ich hin muss, um Wölfe zu beobachten. Irgendwie hatte ich mir von Südbrandenburg mehr versprochen …

 

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Geheimtipp Schlaubetal – Ein Berliner Nachspiel

 

Berlin hat mich überfordert. Mit der Schnelllebigkeit, dem Überfluss an Kultur und der Masse an Eindrücken bin ich an meine Grenzen gestoßen. Bewusst geworden ist mir dies auf der fünfstündigen Wanderung in der Abgeschiedenheit des versteckten Schlaubetals. Es hat mir den Kopf wieder frei gemacht. Ich merke immer wieder, dass ich kein Stadtmensch bin, sondern in der Natur zuhause bin. Und auch wenn ich auf der langen Wanderung kein einziges Landschaftsfoto von diesem Geheimtipp Naturpark Schlaubetal mit der normalen Kamera gemacht habe (es werden Fotos in der IR-Galerie folgen), so lag dies nicht an der Landschaft, denn diese Seenlandschaft mit dem klaren Wasser ist schön, fast wunderschön. Zudem liegt sie total abgeschieden. Das letzte Straßenschild besagte: „Noch 10 km bis zur Grenze“. Kartenzahlung gibt es hier nicht, der Bus fährt nur am Wochenende, tiefster Osten. Wer ein Rad und eventuell auch ein Kanu dabei hat, wird hier Abgeschiedenheit oder Zweisamkeit genießen können. Mir hat es Kraft gegeben.

Apropos Kultur: Berlins Museen haben mich kaum fasziniert. Doch hier habe ich fast zwei Stunden mit nassem Hosenboden auf Biber und Otter gewartet, ohne wirkliche Aussicht auf Erfolg. Ist Naturverbundenheit auch Kultur?

Wenn ich ausgeruht wäre und es abends nicht so kalt werden würde, wäre dies ein geeigneter Ort für Sternfotografie. Ich glaub, hierhin komm ich nochmal zurück.

 

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Von Mecklenburg-Vorpommern nach Berlin – Ein Zwischenspiel namens Brandenburg

 

Die wichtigste Informationsquelle auf Reisen sind andere Reisende oder Einheimische. So erfuhr ich am Vorabend meiner Einreise nach Brandenburg, dass sich ein Besuch des Schlosses Boitzenburg durchaus lohnen würde. Schwierig bei solchen Informationen sind immer die verschiedenen Geschmäcker. Trotzdem nahm ich den Umweg in Kauf und wurde zumindest nicht enttäuscht, auch wenn Schloss und Kirche die einzigen Objekte in Boitzenburg sind. Doch die Fahrt dorthin sowie die Fahrt nach Rheinsberg lohnten den Weg, da es durch tiefe, grüne Wälder ging und der Blick auf viele Naturschutzgebiete gelenkt wurde, die es in Zukunft zu erforschen gilt. Schloss und Schlosspark Rheinsberg lohnen sich durchaus, sofern man Zeit mitbringt, um den weitläufigen Park abzugehen. Mehr Leben zeigte Oranienburg, zumal sich das Wetter auch langsam besserte. So leuchtete das Schloss hell auf. Mehr noch als durch das Schloss ist Oranienburg aber durch die naheliegende KZ-Gedenkstätte Sachsenhausen bekannt, die von Besuchern aller Herren Länder geradezu überlaufen war. Für mich stellte sie ein geschichtliches Ziel meiner Reise dar. Doch mir war es zu voll, sodass ich relativ schnell wieder ging und weiter nach Chorin in das hochgelobte Kloster fuhr. Doch es war enttäuschend. Weder die mageren Ausstellungen noch die Gebäude an sich erfüllten die Erwartungen, die ich an dieses Ziel gestellt hatte. So traf ich früher als erwartet in Woltersdorf, meinem mehrtägigen Ausgangspunkt für Berlin, ein. Der dortige Camping-Platz hob meine Stimmung, was nicht zuletzt an meiner „Nachbarin“ Hannelore gelegen hat, die seit 52 Jahren diesen Platz besucht und mittlerweile dort lebt. Auch das Vater-Sohn-Gespann, dem ich mit Zeltheringen aushelfen konnte, brachte mir wieder das echte Camping-Gemeinschaftsgefühl. Voller Vorfreude auf Berlin gönnte ich mir an dem Abend ein Festmahl, das meinen Bauch fast zum Platzen brachte. Morgen geht’s nach Berlin!

 

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